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Ist Achtsamkeit der Weg zum inneren Frieden?

von Loveve
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Achtsamkeit innerer Frieden

Mit dem Begriff Achtsamkeit, auch Mindfulness im Englischen, wird eine ganz besondere Form der Aufmerksamkeit beschrieben. Achtsamkeit ist ein Geisteszustand, der bewusst und aufmerksam gelebt wird. Die Aufmerksamkeit richtet sich dabei gleichermaßen auf das Innere und die Umgebung. Ziel ist es, äußere und innere Impulse bewusst wahrzunehmen und auf diese zu antworten, statt nur zu reagieren.

Die Philosophie verspricht ein bewussteres und glücklicheres Lebensgefühl. Aber wie funktioniert Achtsamkeit im Alltag und woher stammt diese Philosophie überhaupt?

Achtsamkeit ist ein aufmerksames Beobachten, ein Gewahrsein, das völlig frei von Motiven oder Wünschen ist, ein Beobachten ohne jegliche Interpretation oder Verzerrung. – Jiddu Krishnamurti

Was genau ist Achtsamkeit überhaupt?

Wenn du dein Leben so intensiv und vollständig leben möchtest, wie es geht, dann sei dort, wo es stattfindet: Im Hier und Jetzt! – Doris Kirsch

Achtsamkeit beschreibt einen klaren Bewusstseinszustand, in welchem äußere und innere Impulse bewusst wahrgenommen werden. Statt einer impulshaften Reaktion auf äußere und innere Reize werden diese in der Achtsamkeitslehre wertefrei registriert und beobachtet. Dieser Moment der intensiven und neutralen Wahrnehmung ist wie ein tiefer Atemzug. Die Situation kann voll erfasst werden. Statt reflexartigen oder unbewussten Reaktionen, bietet Mindfulness die Möglichkeit, authentisch und bewusst zu handeln.

Statt von aufflammenden Gefühlen und Kurzschlussreaktionen bestimmt zu werden, bietet die Achtsamkeitsphilosophie eine Möglichkeit, bewusst und harmonisch mit sich selbst und der eigenen Umwelt umzugehen. Achtsamkeit bedeutet, wirklich im Hier und Jetzt zu leben und sich vollkommen auf die Gegenwart einzulassen. Das Tolle: wirklich jeder Mensch ist in der Lage, Achtsamkeit zu praktizieren. Denn diese ganz besondere Aufmerksamkeit ist Teil von jedem von uns. Oft fällt es jedoch schwer, diese besondere Form der Wahrnehmung im stressigen Alltag umzusetzen. Doch eine aktive Achtsamkeit kann ganz einfach erlernt und immer weiter geübt werden.

Achtsamkeit bedeutet, wirklich im Hier und Jetzt zu leben
Achtsamkeit bedeutet, wirklich im Hier und Jetzt zu leben.

Achtsamkeit im Alltag: Wie integriere ich die Philosophie in meinen Alltag?

Auch wenn es einfach sein mag, Achtsamkeit zu praktizieren, ist es doch nicht unbedingt leicht. – Jon Kabat-Zinn

Vor allem wenn wir Stress oder einen anstrengenden Tag haben, fällt es schwerer achtsam mit sich selbst und der Umwelt umzugehen. Doch wie bei den meisten Dingen im Leben hilft hier vor allem eins: üben, üben, üben. Denn wenn es zu Beginn auch noch schwer fällt, von alten Mustern abzuweichen und erstmal „nur“ zu beobachten, hat die aktive Achtsamkeitspraxis einen enormen Effekt auf unseren Alltag. Statt nur im Autopilot zu funktionieren und instinktiv auf Impulse zu reagieren, nehmen wir uns einen Moment um die Situation zunächst vollkommen wertfrei wahrzunehmen.

Das gilt gleichermaßen für negative und positive Impulse. Das reine und wertfreie Beobachten gibt uns die Möglichkeit, eine passende Reaktion und Antwort zu finden, statt impulshaft zu handeln. Achtsamkeit bedeutet nicht, die äußeren Umstände zu verändern. Stattdessen wird nur der eigene Umgang mit eben diesen Impulsen verändert. Eben diese bewusste Wahrnehmung führt zu einem ganz besonderen Bewusstsein für das eigene Selbst und einen inneren Frieden.

Achtsamkeit bedeutet nicht, die äußeren Umstände zu verändern.
Achtsamkeit bedeutet nicht, die äußeren Umstände zu verändern.

Was bewirkt Mindfulness?

Wenn die Achtsamkeit etwas Schönes berührt, offenbart sie dessen Schönheit.
Wenn sie etwas Schmerzvolles berührt, wandelt sie es um und heilt es. – Thich Nhat Hanh, Das Glück einen Baum zu umarmen

Glück und Zufriedenheit hängen nicht von den äußeren Umständen ab. Wir sind nicht dann glücklich, wenn wir dies gekauft haben, oder jenes erreichen. Glück und Zufriedenheit liegen vielmehr in uns selbst. Diesen inneren Frieden zu üben und zu nähren, genau dafür ist die Achtsamkeit da. Denn wenn wir einmal über diese innere Stärke verfügen, kann sie uns nicht mehr genommen werden. Mindfulness ist ein starker Begleiter im Alltag, aber auch in schwierigen Zeiten. Eine aktive Achtsamkeit führt dazu, dass wir

  • Uns selbstbewusster fühlen
  • Stress-Situationen gewachsen sind
  • Uns selbst akzeptieren
  • Negative Impulse wie Wut kontrolliert werden
  • Freundlich, aber klar Grenzen setzten
  • Nicht von negativen Gefühlen und Gedanken aufgefressen werden

Ziel ist es, immer im Hier und Jetzt zu leben. Die momentane Situation wird vollkommen angenommen und akzeptiert. Denn ein klarer Geist ist in der Lage, kreativer zu arbeiten und vollkommen neue Möglichkeiten und Wege zu entdecken. Er ist in der Lage, seinem Gegenüber voller Akzeptanz, Liebe und Mitgefühl gegenüber zu stehen. Statt sich von Zukunft und Vergangenheit einengen zu lassen, wird die Gegenwart vollkommen ausgeschöpft. Dadurch, dass wir im direkten Kontakt mit uns selbst sind, begegnen wir auch unseren Mitmenschen offener und voller Liebe. Das gilt nicht nur für Menschen, die wir neu kennenlernen. Beziehungen, ob zum Partner, Freunden oder der Familie, profitieren von der neuen Offenheit und Liebe.

Was ist der Ursprung von Mindfulness?

Die wichtigste Stunde ist immer die Gegenwart. Der bedeutendste Mensch ist immer der, der dir gerade gegenübersteht. Das notwendigste Werk ist stets die Liebe. – Meister Eckhart

Ihren Ursprung findet die Achtsamkeit in der buddhistischen Lehre. Die Jahrtausende alte Philosophie wurde von dem Medizinprofessor Jon Kabbat-Zinn 1979 genutzt um ein medizinisches systematisches Programm zu Stressbewältigung zu entwickeln. Die zahlreichen Übungen sind fest mit der alten buddhistischen Lehre verbunden und trotzdem im 21. Jahrhundert alltagstauglich. Unter der Abkürzung MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction = Stressbewältigung durch Achtsamkeit) lehrt Jon Kabbat-Zinn Mindfulness. Der Amerikaner gilt als Vater der Achtsamkeitslehre und unterrichtet seine Philosophie um Menschen mit Krankheiten, Stress und Angst zu helfen, ihr Leben selbstbestimmt und glücklich zu leben.

Unter der Abkürzung MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction = Stressbewältigung durch Achtsamkeit) lehrt Jon Kabbat-Zinn mindfullness
Unter der Abkürzung MBSR lehrt Jon Kabbat-Zinn Mindfulness.

So wird Mindfulness nach Jon Kabbat-Zinn von der Gesellschaft gelebt

Es ist nur angemessen und wiederum im Sinne der vollen Offenheit, gleich zu Beginn zu sagen, dass die Kultivierung von Achtsamkeit wohl die schwerste Aufgabe der Welt sein kann. – Jon Kabbat-Zinn

In den USA ist Mindfulness nach Jon Kabbat-Zinn schon länger ein Thema. Wie zuvor Yoga hat auch die Aufmerksamkeitslehre es geschafft, ernst genommen zu werden. Große Unternehmen haben verstanden, dass es sich dabei um nichts Esoterisches handelt. Stattdessen bieten viele Firmen ihren Angestellten Seminare zur Aufmerksamkeitslehre an, das MBSR Programm wird in Kliniken bei Patienten angewendet und schon Kinder lernen in der Schule, was hinter dem Begriff mindfullness steckt. Auch in Deutschland spielt Achtsamkeit einer immer wichtige Rolle. Mehr und mehr Menschen interessieren sich für die buddhistische Lehre und haben den Wunsch, ihr Leben selbstbestimmt und harmonisch zu leben. Und dafür braucht es nicht mehr, als den eigenen Geist. Esoterik, Religion, Psychologie – all diese Aspekte spielen für eine achtsame Lebensweise keine Rolle. Mindfullness nach Jon Kabbat-Zinn ist einer universelle Geisteshaltung, die frei für jeden zugänglich ist und ein harmonisches und selbstbestimmtes Leben verspricht.

Bilder: Pexels

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