Wie können wir unsere Angst überwinden? Ohne Angst könnten wir heute kaum leben und unsere Vorfahren hätten schon gar nicht überlebt. Angst ist zunächst einmal ein natürliches Gefühl, das uns warnt und in gefährlichen Situationen beschützt. Sie ist ein Abwehr und Flucht-Instinkt.
In unserer modernen Gesellschaft sind andere “neue” Ängste entstanden als die vor einem Raubtier zu fliehen. Dazu zählen unter anderem Sorge vor Einsamkeit oder dem Verlassen werden, Angst vor Krankheiten und dem Tod, vor Arbeitslosigkeit oder Gewalt. Und dann gibt es noch die Angst vor der Angst. Dann wenn Beklemmungen überhand nehmen und wir es uns selbst gar nicht mehr erklären können, wovor wir uns jetzt eigentlich genau fürchten. Manchmal sind es sogar harmlose Veränderungen, die uns erschrecken. Wenn wir durch ganz alltägliche Dingen und in offensichtlich normalen Situationen Angstzustände bekommen, wird dies in der Psychologie als Angststörung bezeichnet. Mit einer Angststörung haben normale Angstgefühle nichts zu tun. Dabei hat die Angst verschiedene Gesichter:
Angst hat viele Farben
- Panikattacken: Diese Form von Angst überfall Menschen aus heiterem Himmel und ohne dass ein bestimmter Grund oder Auslöser vorliegt.
- Agoraphobie (auch bekannt als Platzangst): Angstauslöser sind bestimmte Orte oder räumliche Situationen wie z.B. große, offene Plätze, Menschenansammlungen, U-Bahnen usw.
- Isolierte Phobien: Hier verursachen ganz bestimmte Objekte oder Situationen Angstgefühle.
- Soziale Phobie: Die Ängste tauchen im Umgang mit anderen Menschen auf. Oft geht diese Angst so weit, dass Menschen das Haus nicht mehr verlassen können oder Angst vor Berührungen entwickeln.
- Generalisierte Beklemmungen: Wenn Menschen unter Dauerangst leiden ohne, dass ein bestimmter Auslöser erkennbar ist, sprechen Psychologen von einer “generalisierten Angststörung”.
- Zwangsstörungen: Wesentliche Kennzeichen sind unerwünschte Gedanken, “zwanghafte” Handlungen und Aktivitäten.
- Posttraumatische Belastungsstörung: Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) tritt als verzögerte Reaktion auf ein extrem belastendes Ereignis auf.
Ursachen der Angst vor der Angst
Unsere Gesellschaft wird immer hektischer. Von dem einzelnen Menschen wird immer mehr abverlangt, allem voran die Arbeitsleistung. Und dann ist da noch die Rolle in der Familie, der wir gerecht werden wollen. Vielleicht eine Mutterrolle, neben dem ohnehin schon kräftezehrenden Job. Wir verausgaben uns mental und körperlich. Zu den häufigen Ursachen für Angstzustände zählen daher:
- Dauerstress / Hektik
- Extreme psychische Belastungen
- Überbelastung
- traumatische Erlebnisse
- Eine belastende Kindheit
Wie Roadrunner sprinten wir von einer Verpflichtung zur nächsten und vergessen oft, dass wir uns Ruhepausen gönnen müssen, um unsere Energiereserven wieder aufzuladen. Das Tückische daran ist: Da alle mitmachen, bemerken wir oft gar nicht, dass wir uns verausgaben und eigentlich schon lange am Limit arbeiten.
Die Angst verstehen und überwinden
[amazon_link asins=’3923614322,3955502783′ template=’ProductGrid‘ store=’loveve-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’6f090eaf-adcf-11e8-b163-2591cfe432ab‘]
*Affiliate-Werbung
Ab wann ist es eine Phobie?
Angstanfälle sind kennzeichnend für Menschen, die an einer Panikstörung leiden. Diese Ausbrüche können immer wieder in bestimmten Situationen oder Orten und Begegnungen wie aus dem nichts auftreten. Sie sind dann mit einer Phobie verbunden, wenn sie sich beispielsweise gegenüber Spinnen, kleinen Räumen oder hohen Gebäuden zeigen. Panikattacken können aber auch grundlos auftreten. Wer eine heftige Panikattacke erlebt entwickelt oft zudem Angst vor dem nächsten Panikanfall und meidet daher entsprechende Situationen. Sozialer Rückzug kann eine Folge hieraus sein.
Wenn du folgende Symptome bei dir bemerkst, ist es allerhöchste Eisenbahn gegen zu lenken:
Die Symptome von Angstzuständen
Die Symptome der Angststörung sind so vielfältig wie ihre Ursachen. Typischer Weise kennzeichnend ist sie unter anderem durch:
- innere Unruhe
- Zittern
- Herzrasen
- Migräne & Kopfschmerzen
- aber auch Nacken- oder Rückenschmerzen können auf unbewusste Ängste hinweisen.
Schwindel
Schwindel ist ein besonders unangenehmes Symptom von Panikattacken. Oft geht es mit bei Menschen, die an einer Angststörung leiden, mit dem Eindruck einher, dass sie ohnmächtig werden könnten. Sie werden natürlich nicht wirklich ohnmächtig, fühlen sich aber im Schwindel darin bestärkt, dass eine körperliche Ursache hinter ihren Symptomen stecken muss. Schwindelattacken können plötzlich auftreten oder in den Situationen, die als Auslöser für die Angst bekannt sind.
Wichtig zu wissen: Eine Veränderung der Körperhaltung hat keinen Einfluss auf diese Form von Schwindel. Die zum Schwindel führenden Situationen können sich aber, wenn nicht entgegengewirkt wird, auf viele Lebensbereiche ausdehnen. Eine Angststörung sollte behandelt werden, denn sie kann das Leben in einigen Fällen langfristig so stark beeinträchtigen, dass eine Person nicht mehr zur Arbeit gehen oder sich mit Freunden und Familie treffen kann. Zudem kann sie in anderen psychischen Erkrankungen wie beispielsweise eine Depression übergehen. Wie ist es möglich Angst zu überwinden und diesen Teufelskreis zu durchbrechen?
Wie kann man Ängsten begegnen?
Zum Glück sind wir der Angst nicht ausgeliefert. Wir haben gute Chancen Angst zu überwinden, wenn wir folgende Ratschläge beherzigen:
Ruhepausen festlegen
Es ist wichtig den Stresspegel durch Pausen in Zaun zu halten. In einer Gesellschaft in der wir alle zu Höchstleistungen angespornt werden, ist es umso wichtiger, dass wir uns ausreichend Ruhepausen einräumen und einfach mal einen Tee trinken oder uns einen Wellness-Tag gönnen. Im Zweifelsfall sollte man sich diese in seinem Terminkalender fest einplanen. Erholungsphasen und Zeit für sich selbst sind essentiell um wieder Kraft zu tanken.
Urlaub zur Pflicht machen
Ebenso wie Ruhepausen, sollte man sich es zum persönlichen Anliegen mit hohem Stellenwert machen, regelmäßig zu verreisen. Damit ist nicht gemeint, einmal im Jahr für zwei Tage wegzufahren. Wir entspannen erst, wenn wir länger als eine Woche unterwegs sind. Mindestens zwei Wochen am Stück sollte man sich Ruhe gönnen – und bloß keine Arbeitsmails prüfen – um danach mit neuer Energie weiterzumachen.
Reisen regt außerdem die Kreativität auch zur Lösung von Problemen an. Man kommt mit ganz anderen Ideen wieder zurück zur Arbeit und kann diese einbringen. Urlaub sollte man niemals aufschieben, denn sie rufen uns zurück in Erinnerung, wie schön das Leben ist und dass es im Jetzt meistens gar keinen Grund gibt sich zu sorgen.
Freizeit
Neben der ganzen Arbeit, sollte die eigene Freizeit nicht zu kurz kommen. Es ist völlig in Ordnung und sogar gewollt mal nichts zu machen. Einfach mal faul sein, frei von irgendwelchen Verpflichtungen. Es gibt nichts Erholsameres als am Wochenende einfach mal im Bett zu bleiben oder einen Abend mit Freunden und Familie zu planen. Bloß raus aus dem Arbeitsalltag und Wochenendarbeit ist eh tabu!
Sport
Sport ist die beste Medizin. Training ist ein ganz hervorragendes Mittel Ängste zu überwinden und eine Angststörung schnell zu verbessern. Durch Sportarten wie Yoga lernst du deinem Körper wieder besser zu vertrauen, weil du feststellst, was für ein leistungsfähiges Kraftpaket du eigentlich bist. Wenn du lieber Joggen gehst: wunderbar! Joggen ist eine der Sportarten, die nachweislich den Stresspegel in kürzester Zeit senken kann.
Meditation
Wer Angst hat lebt in der Zukunft. Hast du es schonmal mit Meditation probiert? Meditationen sollen unser Bewusstsein wieder ins Jetzt bringen. Sie kann tatsächlich wahre Wunder bewirken, wenn es darum geht sich zu entspannen und Gedanken loszulassen. Sie schafft uns Klarheit darüber wo Befürchtungen ausgelöst wird. In der Meditation geht es nämlich tatsächlich darum, nichts tun zu müssen. Man muss nicht denken und tankt Kraft durch Stille.

Wer Angst hat lebt oft in der Zukunft. Stille in unserem Kopf kehrt oft dadurch ein, dass wir unseren Fokus auf die Gegenwart lenken um unsere Angst zu überwinden Bild: Frank Mckenna/Unsplash
So können wir Angst überwinden – fünf Schritte
Ja, es ist möglich Ängste und Sorgen wieder zu “verlernen”. Wir können Denk- und Verhaltensweisen sowie Gefühlsreaktionen umlenken – durch Einsicht und Übung. Das ist in diesen fünf Schritten möglich:
- Einsicht auf intellektueller Ebene
Der erste Schritt ist die Einsicht sich m Klaren darüber zu werden, wie wir uns anders verhalten müssten. Wir sehen ein, dass eine andere Denkweise hilfreich wäre und oder dass andere Gefühle angemessen wären. Wir wissen: Wir müssen keine Angst haben und das ist völlig unlogisch.
- Übung des neuen Verhaltens und Denkens
Der zweite Schritt besteht darin, das neue Verhalten und / oder die neuen Gedanken zu üben. So lange, bis man es mit Leib und Seele beherrscht. Wir wissen: Wir müssen keine Angst haben und dieses Verhalten wäre angemessen.
- Widerspruch zwischen Kopf und Bauch überwinden
Die dritte Schritt ist der schwierigste. Jetzt meldet sich der Bauch zu Wort, denn uns ist klar wie wir uns Verhalten müssen, aber der Bauch signalisiert uns trotzdem negative Gefühle. Jetzt heißt es: Am Ball bleiben. Nur wenn wir weiterhin konsequent üben, können wir erfolgreich darin sein unsere Ängste zu überwinden. Wir wissen: Wir müssen keine Angst haben, dieses Verhalten wäre angemessen und wir bleiben dran!
- Kopf und Bauch stimmen überein
In der vierten Phase reagiert nun auch der Körper stimmig zur Neubewertung. Das Verhalten und Denken ist uns aber noch als “neu” bewusst. Wir wissen: Wir müssen keine Furcht haben, dieses Verhalten wäre angemessen und wir bleiben dran!
- Das neue Verhalten und Denken ist eine Gewohnheit
Der neue Umgang damit wenn uns Angst und Bange ist, st nun zur Gewohnheit geworden. Wir verhalten uns anders, haben ein neues Verhalten erlernt. Wir denken anders, weil wir es geübt haben. Unsere Gefühlswelt stimmt mit unserem Denken überein. Endlich sind wir aus dem Teufelskreis ausgebrochen und haben die Angst besiegt.
Zum Weiterlesen und Hören:
[amazon_textlink asin=’3842334524′ text=’Das Angst Schema‘ template=’ProductLink‘ store=’loveve-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’b0afcf36-adce-11e8-87ac-576271aca77e‘]*(Affiliate-Werbung)
[amazon_textlink asin=’147780921X‘ text=’Das Angst Experiment‘ template=’ProductLink‘ store=’loveve-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’c6c99cd8-adce-11e8-9ff7-c3a098b51701′]*(Affiliate-Werbung)
[amazon_textlink asin=’1520641591′ text=’Wo die Angst ist ist der Weg‘ template=’ProductLink‘ store=’loveve-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’d21d1674-adce-11e8-b9df-254b233c771e‘]*(Affiliate-Werbung)
[amazon_textlink asin=’3839812607′ text=’Wo die Angst ist Hörbuch‘ template=’ProductLink‘ store=’loveve-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’da92c514-adce-11e8-9894-8bd82f557111′]*(Affiliate-Werbung)
[amazon_textlink asin=’3737532486′ text=’Wie Angst vorm Telefonieren überwinden‘ template=’ProductLink‘ store=’loveve-21′ marketplace=’DE‘ link_id=’ee10167a-adce-11e8-86ef-872fc5650ec7′]*(Affiliate-Werbung)