Mit NLP kann man Ängsten begegnen. Ängste entstehen oft durch prägende Erlebnisse, die wir in unserer Vergangenheit gemacht haben. Das liegt daran, dass wir alles was wir erleben, unbewusst abspeichern. Wir können uns immer wieder daran erinnern. So kann es dazu kommen, dass wir diese negativen Erfahrungen mit in die Zukunft nehmen. Unsere Version davon, was geschehen ist, ist aber veränderlich. Wir können unsere Vergangenheit neu erfinden.
Was ist Change History?
Change-History definiert ein Timeline-Format zum ressourcevollen Neuerleben belastender Problemsituationen. Nicht die Vergangenheit an sich ist bei diesem NLP-Format von Bedeutung, sondern ihre Repräsentation heute. Beim Change History geht es nicht darum, ein vergangenes Ereignis noch einmal zu erleben. Es geht vielmehr darum, anstelle der Version wie es wirklich war, die Version, wie es hätte sein können, wenn man damals schon die Ressourcen gehabt hätte, die man jetzt hat, zu verinnerlichen. Dies macht Change History zu einem Format zur Veränderung eines vergangenen Erlebnisses durch das ressourcevolles Neuerleben. Somit wird das Ereignis zum ressourcevollen Lernens und es kann neu bewertet werden.
Prinzip von Change History
Mit den heute verfügbaren Ressourcen geht man bis vor den Zeitpunkt kurz vor dem prägenden Ereignis. Dieses durchlebt man dann noch einmal mit den Ressourcen und erlebt es dadurch anders.
Ablauf:
Den folgenden Ablauf kann man im NLP Change History mehrmals wiederholen und dabei immer langsamer durch die Problemsituation hindurchgehen. Das Ziel, beispielsweise eine Angst in der Vergangenheit aufzulösen, ist erreicht, wenn die Physiologie positiv ist.
- Als erstes identifiziert man die erste Erfahrung für ein Problem und ankert die Emotion.
- Anschließend bestimmt man einen Zeitpunkt vor dem Problem zu dem alles noch in Ordnung gewesen ist.
- Dann setzt man einen Separator. Das bedeutet man unterbricht die Situation kurz.
- Im nächsten Schritt werden die Ressourcen bestimmt. Hilfreich ist hier die Frage „Was hättest du gebraucht?“
- Es wird getestet, ob die Ressourcen reichen würden, um das Problem zu beheben: „Wird 6. Nun wird das Ereignis mit den Ressourcen durchlaufen.
- Dann setzt man einen Separator. Das bedeutet man unterbricht die Situation kurz.
- Man durchläuft die Situation mit den Ressourcen bis heute
Wie wird Change History bei Ängsten durchgeführt?
Man kann bei einem Change History drei verschiedene Typen von Ankern einsetzen und damit auf der Timeline arbeiten:
- Setzen auditiver und visueller Anker im Gespräch.
- Setzen kinästhetischer Anker
- Nutzung von Bodenankern
Im Gegensatz zu anderen NLP-Formaten kann ein Change History mehrere Male nacheinander durchgeführt werden. Es ist nützlich bei jeder Durchführung weitere Ressourcen hinzuzunehmen.
Will man durch Change History eine Situation oder Angst in der Vergangenheit heilen, versucht man das erste Ereignis hierfür zu verwenden. In einigen Fällen kann sich eine Person aber nicht daran erinnern, welches das erste prägende Ereignis war. Dann kann man auch ein späteres Ereignis zur Referenz nutzen.
Wenn sich viele dieser Ereignisse in der Vergangenheit abgespielt haben, ist es sinnvoll die Situationen Stück für Stück bis in die Gegenwart zu durchlaufen.
Wir haben aufgezeigt, dass man mithilfe des Timeline Formats aus der Neurolinguistischen Programmierung belastende Erfahrungen auflösen kann. Wichtig ist, dass dabei kein Erlebnis verändern wird, sondern nur das, was wir daraus gelernt haben. So verlieren Ereignisse, die in der Zukunft liegen ihren Schrecken. Change History ist geeignet bei vergangenen Erfahrungen, die heute immer noch Ängste auslösen.
Bild: Tyler Nix/Unsplash