Uns über die NLP Grundannahmen – auch Axiome – bewusst zu werden unterstützt uns dabei, wertvolle Einsichten über uns und unsere Mitmenschen zu gewinnen und damit unsere Lebensqualität zu verbessern.
1. Jeder von uns ist einzigartig und erlebt die Welt anders.
Wir neigen dazu, uns selbst als Maßstab zu sehen, von unseren eigenen Sichtweisen und Empfindungen auszugehen und diese auf andere Menschen zu übertragen. NLP akzeptiert die Einzigartigkeit jedes Menschen bedingungslos. Weil wir unsere Umgebung anders, in individuellen Bildern, wahrnehmen, setzen wir unterschiedlich Prioritäten und ziehen verschiedene Schlüsse. Die Einzigartigkeit eines Menschen zu würdigen bedeutet, seinen Wert anzuerkennen und ihn zu respektieren. Die Unterschiedlichkeit wird zugelassen und „anders sein“ nicht als „besser“ oder „schlechter“ bewertet, sondern ist sogar wünschenswert.
2. Wir können nicht nicht kommunizieren.
Wir senden permanent Botschaften an unser Gegenüber – unabhängig davon, ob es sich um sichtbare Bewegungen, gesagtes, Körperhaltungen oder um Schweigen handelt. Diese Handlungen sind Hinweise auf neurologische, innerlich ablaufenden Verarbeitungsprozesse, die Fähigkeiten und Werte eines Menschen sind jedoch nicht direkt erkennbar. Über Handlungen können wir nur Vermutungen und Interpretationen anstellen.
3. Die Bedeutung unserer Kommunikation spiegelt sich in der Reaktion unseres Gegenübers wider.
Wenn wir eine unerwünschte Reaktion erhalten, sollten wir nicht den Empfänger verantwortlich machen. Im Gegenteil: Es ist unsere Aufgabe, so zu kommunizieren, dass unser/e Gesprächspartner das verstehen, was wir gemeint haben. Das bedeutet, dass wir bei Missverständnissen auch die Art und Weise ändern sollten, wie wir etwas ausdrücken.
4. „Die Landkarte ist nicht das Gebiet“.
„Die Landkarte ist nicht das Gebiet.“ Das heißt: Unsere Sichtweise ist nicht die Wirklichkeit (das Gebiet), sondern nur ein Abbild der Realität (die Landkarte). Menschen nutzen ihre Sinne auf unterschiedliche Weise. Im NLP verstehen wir, dass jeder von uns seine eigene mentale Landkarte konstruiert, um sich in der Welt zurechtzufinden. Keine Landkarte ist besser oder schlechter. Verschiedene Landkarten zeigen sich beispielsweise in der Sprache mit der unterschiedlichen Verwendung von Wörtern. Weil unterschiedliche Landkarten in Konflikte münden können, beinhaltet erfolgreiche Kommunikation zu versuchen, die Landkarte des Gegenübers kennenzulernen.
5. Je mehr Wahlmöglichkeiten wir haben, desto besser.
Das beste Modell ist das mit den meisten Wahlmöglichkeiten. Wenn wir eine Möglichkeit haben, sind wir ein Roboter, zwei Möglichkeiten sind ein Dilemma und erst ab drei Möglichkeiten haben wir Wahlmöglichkeiten.
6. Wir treffen zu jedem Zeitpunkt die für uns beste Wahl.
Jeder Mensch handelt und entscheidet immer im Rahmen seiner Möglichkeiten und trifft die für ihn beste Wahl. Das gilt auch für Dinge, die von außen betrachtet bösartig erscheinen. Hätte ein Mensch andere und ggf. angemessenere Möglichkeiten, würde er auch ein anderes Verhalten an den Tag legen.
7. Jedes Verhalten ist sinnvoll.
Jedes Verhalten ergibt in einem bestimmten Zusammenhang Sinn. Menschen funktionieren auf ihrer individuellen Landkarte immer richtig, auch wenn es von außen betrachtet nicht immer, als logisch erscheint.
8. Hinter jedem Verhalten steckt eine positive Absicht.
In Hinblick auf die individuelle Landkarte einer Person steckt hinter jeder Verhaltensweise eine positive Absicht. Damit trennt NLP das Verhalten einer Person von ihrer Absicht und nimmt an, dass es einen unbewussten Nutzen, den Sekundärgewinn, hinter jedem noch so absurden Verhalten eines Menschen gibt. Indem wir Sekundärgewinne erkennen, können wir einfachere oder positivere Möglichkeiten entwickeln.
9. Jedes Verhalten ist in einem bestimmten Rahmen nützlich.
NLP geht davon aus, dass jedes Verhalten in einem bestimmten Kontext nützlich ist. Ist eine Verhaltensweise in einem bestimmten Zusammenhang unangemessen und mit negativen Konsequenzen behaftet, kann sie in anderen Zusammenhängen, Orten und Zeiten durchaus hilfreich sein.
10. Menschen besitzen alle Ressourcen für Veränderungen.
Jeder von uns besitzt eine Menge Fähigkeiten und Ressourcen, die er nicht voll ausschöpft. Die Essenz der Annahme, dass wir bereits alle Ressourcen für Veränderungen besitzen, ist, dass, wenn wir lernen und wachsen, wie auch an diese Ressourcen herankommen.
11. Wir können alles lernen!
Wenn es jemanden gibt, der vor uns schonmal etwas geschafft hat, können wir das auch bewältigen, indem wir von diesem Menschen lernen. Exzellenz hat eine klare Struktur, die wir uns abschauen und adaptieren können. So können beispielsweise Fähigkeiten wie Motivation, Kreativität, Selbstvertrauen und andere Eigenschaften erlernt werden.
12. Es gibt keine Fehler, sondern nur Feedback.
Alles ist Feedback, es gibt in diesem Sinne keine Fehler. Sie sind die Grundlage für Lösungen, denn sie zeigen uns den Weg zum Ziel. Ein Fehler ist die Rückmeldung darüber, wie weit wir von einem gewünschten Ziel abweichen. Wenn wir Fehler als Chance begreifen, verändert sich unsere Perspektive.
13. Die flexibelste Person in einem System beherrscht das System.
Wer flexibel ist, der hat viele Wahlmöglichkeiten. Die Person mit der größten Flexibilität kann neue Vorschläge einbringen und kann am ehesten einen festgefahrenen Zustand beenden. Je mehr Handlungsalternativen wir haben, desto leichter ist es auch, die gewünschte Reaktion beim Kommunikationspartner zu erzielen.
14. Wenn das, was du tust, nicht funktioniert, probiere etwas anderes.
Wenn wir Wahlmöglichkeiten haben und flexibel sind, sollten wir, sobald ein Verhalten nicht erfolgreich ist ein anderes anwenden. Etwas gänzlich anderes zu tun, kann in diesem Fall zur Lösung beitragen. Die Entwicklungschance besteht darin, eben diese zusätzlichen Spielräume zu schaffen. Mit dieser Flexibilität, warten wir auch nicht mehr, dass sich unsere Umwelt oder unsere Mitmenschen verändern, sondern wir übernehmen mehr Verantwortung für unser eigenes Verhalten.