„Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.“ Das gilt immer noch für viele Menschen. Was erzähle ich wann wem und warum? Diese Gedanken kennst Du wahrscheinlich ebenso. Was Du davon hast, mehr von Dir zu preiszugeben, erfährst Du hier.
Warum sollte ich mehr von mir preisgeben?
Die wenigsten Menschen zeigen gerne Gefühle und Emotionen. Das ist schade, da es im Inneren oft eine Übereinstimmung mit dem Gegenüber gibt, ohne es zu merken. Aber Gemeinsamkeiten verbinden.
Es geht grundsätzlich nicht darum, seinen gesamten Lebenslauf mit allen zu teilen. Tauschst Du Dich jedoch mit Personen über Dich und Deine Gefühle aus, wird sich wahrscheinlich auch dein Gegenüber öffnen und über sich erzählen. Danach siehst Du ihn garantiert mit anderen Augen.
Ein Beispiel: Du sprichst mit einem Kollegen beim Mittagessen über das Wetter. Das ist typischer Smalltalk. Das Wetter ist schlecht und Du äußerst nur, dass es in den nächsten Tagen wieder besser werden soll. Das Thema ist damit zu Ende. Bringst Du nun aber persönliche Informationen ins Spiel wird aus dem Small Talk schnell mehr. Du kannst beispielsweise erwähnen, dass Du von dem vielen Wetterwechsel ständig Kopfschmerzen bekommst. Hier können neue Gesprächsfäden entstehen. Der Kollege erzählt, dass es ihm auch so geht und er mit Migräne zu kämpfen hat. Das wird ein angenehmes und lockeres Gespräch am Mittagstisch. Du gehst aus der Pause, ohne Dir Gedanken über die Arbeit gemacht zu haben und startest so frisch in die zweite Hälfte. Zudem hast Du auch über Deinen Kollegen mehr erfahren, als Du zuvor gewusst hast. So wird das Arbeitsklima automatisch besser.
Welche Vorteile bringt es noch, über mich zu reden?
Neben einem verbesserten Arbeitsklima, das kann natürlich auch in jeden anderen Lebensbereich wie dem Tennisverein oder den Elternsprechtag übertragen werden, kannst Du auch einen weiteren persönlichen Gewinn erhalten: Du erfährst eventuell neue Dinge, die Dir helfen können. Wir bleiben beim Beispiel mit dem Wetter und den Kopfschmerzen. Dein Kollege erzählt von seiner Migräne, dass er sie jedoch mit Medikamenten gut im Griff hat. Du hast von diesen Medikamenten noch nie gehört. Es stellt sich aber heraus, dass sie Dir auch helfen.
Ein weiterer positiver Effekt könnte sein, dass insgesamt Toleranz und Rücksichtnahme steigen. Ist wieder schlechtes Wetter, weißt Du nun, dass der Kollege mit Kopfschmerzen zu kämpfen hat. Da Du an diesem Tag auch Kopfschmerzen hast, bist Du gereizt. Mit der Information im Hintergrund nehmen aber beide Rücksicht auf den anderen und vermeiden sinnlose Diskussionen.
Worum geht es bei persönlichen Informationen?
Rede nur über Dinge, die Du auch wirklich erzählen möchtest. Du wirst schnell einen positiven Effekt bemerken, wenn Du mehr Persönliches von Dir preisgibst, denn Gefühle sind menschlich und machen Dich damit sympathisch. Wenn sie dann noch zu Gemeinsamkeiten und weiteren Gesprächsthemen führen, hast Du für Dich auf jeden Fall gewonnen.
Bild. Kristina Flour/Unsplash