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Sollte man einen Job kündigen, wenn er krank macht?

von Loveve
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Job kündigen wann

Hinschmeißen oder durchhalten? Wann sollte man einen Job, der krank macht, kündigen? Jeder hat mal einen schlechten Arbeitstag. Mal streiten wir mit Kollegen, mal sind wir überfordert und an anderen Tagen ist Langeweile angesagt. Es ist nie alles perfekt und wer sucht, findet immer etwas an seiner Arbeit auszusetzen. Die Arbeit gefällt uns nicht immer. Gerade wenn man feststellt, dass einen die Arbeit belastet, sollte man sich weitgehendere Gedanken machen. Wenn die folgenden und gerade mehrere Dinge zutreffen, solltest du dich fragen, ob du noch die richtige Stelle ausübst oder ob du dich so langsam aber sicher nach Alternativen umsehen solltest.

1. Du fühlst dich unterfordert

Im Idealfall entspricht unser Job unserem Können und Fähigkeiten. Ist dies nicht der Fall und sind Aufgaben zu leicht oder zu schwierig, fühlen wir uns unter- oder überfordert. Ist ersteres der Fall, können wir langfristig sogar an dem sogenannten Boreout erkranken. Ja, das ist genauso schlimm wie ein Burnout und geht mit identischen Symptomen des Ausgebranntseins einher.

Daher ist es wichtig, dass wir ansprechen, wenn wir über einen längeren Zeitraum hinweg nur auf Sparflamme arbeiten. Wir können unseren Chef nach zusätzlichen Aufgaben fragen, denn es macht einfach keinen Spaß Däumchen zu drehen.  Natürlich ist auch das Gegenteil keines Wegs positiv. Wenn du ständig überlastet wirst und im schlimmsten Fall nicht einmal Urlaub machen kannst um zu Reisen, könnte sich im Laufe der Zeit ein Burnout entwickeln. Aktuelle Statistiken belegen wieder einmal, dass das gar nicht so selten ist. Immerhin sind 40 % der Erwerbsminderungen in Deutschland auf psychische Probleme zurückzuführen.

2. Du langweilst dich

Spätestens wenn man sich langweilt und beginnt während der Arbeitszeit seinen Newsfeed zu lesen ODER AUF DAS Handy zu starren, sollte man ein Gespräch suchen. Weder für uns selbst noch für das Unternehmen ist es sinnvoll, wenn jemand untätig herumsitzt. Wenn sich auch nach einem Gespräch keine Lösung finden lässt, solltest du dir wahrscheinlich einen Job suchen, der dich auslastet.

3. Dir fehlt die Perspektive

Es ist toll, wenn wir einen Chef haben, der regelmäßig Gespräche mit uns führt, um uns Perspektiven im Unternehmen aufzuzeigen. Das ist leider nicht standardmäßig der Fall und in den wenigsten Unternehmen finden wir eine hervorragende Mitarbeiterführung vor. Man muss sich selbst anstrengen, damit man anerkannt wird und sich neue Perspektiven im Job auftun. In manchen Unternehmen kann man sich aber ein Bein ausreißen, es ist einfach verdammt schwer sich weiterzuentwickeln. Umschulungen? Fehlanzeige. Wenn man nicht auf Events, Meetups und Weiterbildungen gehen kann, um sich extern weiterzubilden, wird es zudem schwer einen besseren Job in einem anderen Unternehmen zu ergattern. Es ist die Frage, ob man in so einem Unternehmen langfristig glücklich und erfolgreich sein kann.

4. Es gibt keine Aufstiegsmöglichkeiten

Vielen Arbeitnehmern ist es sehr wichtig, dass sie in einem Unternehmen Aufstiegschancen haben. Man sollte am besten schon im Einstellungsgespräch prüfen, ob solche Möglichkeiten geboten werden können. Ansonsten könnte die Enttäuschung zu einem späteren Zeitpunkt groß sein.

5. Fortwährende Konflikte im Unternehmen

Gelegentliche Auseinandersetzungen mit Kollegen sind ganz normal und gehören zum Arbeitsalltag dazu. Deshalb muss man natürlich nicht sofort das Handtuch werfen. Wenn die Konflikte jedoch größer werden, eskalieren und immer wieder auftreten, muss man selbst abwägen, wie lange man sich so eine schlechte Arbeitsatmosphäre antun will und kann. Ein schlechtes Betriebsklima ist einer der Hauptgründe für Kündigungen von Arbeiternehmer Seite.

6. Du wirst hintergangen

Oft im Zusammenhang mit einem schlechten Betriebsklima stehen Themen wie Mobbing, Schikanen und das Hintergehen von Mitarbeitern. Dazu gehören Eingriffe in deinen Verantwortungsbereich, ohne dass du überhaupt darum weißt. Wahrscheinlich zählen solche Absprachen hinter dem Rücken zu  Krankentagen, Fehlzeiten und Kündigungen, wenn sie von der obersten Chefetage geduldet werden. Es ist ein Thema der ersten Führungsebene, wenn Mitarbeiter nicht mit, sondern gegeneinander arbeiten. Man muss irgendwann für sich selbst entscheiden, wie lange man das psychisch aushalten kann, da es sich um eine starke psychische Belastung handelt.

7. Du kennst wichtige Unternehmenskennzahlen nicht

Beunruhigend wird es dann, wenn du wichtige Unternehmenskennzahlen wie Umsätze, Kosten und Gewinne nicht kennst und daher gar nicht dazu in der Lage bist zu beurteilen, wie es um das Unternehmen, in dem du arbeitest, bestellt ist. Hast du schonmal danach gefragt? Dann solltest du das im ersten Schritt einfach mal machen.

8. Die Kommunikation ist schlecht

Wenn dir ständig Informationen vorenthalten werden und du den Eindruck hast, dass etwas einfach nicht stimmt, steht eine schlechte bis mangelhafte Unternehmenskommunikation wahrscheinlich auf deinem Tagesplan. Niemand redet mit dir? Es kann mal ganz angenehm sein, seine Ruhe zu haben, aber auf Dauer führt das zu einem Gefühl der Isoliertheit. Wenn die Kommunikation über einen langen Zeitraum hinweg schlecht, nicht vorhanden oder einseitig ist, ist ein Jobwechsel vielleicht eine Überlegung wert.

9. Intransparenz

Es werden Entscheidungen getroffen, die du nicht verstehst? Dann ist die Kommunikation vielleicht intransparent. Gerade wenn du Widersprüche entdeckst, ist es gut möglich, dass irgendwas verborgen wird. Vielleicht sind es nur neue Projekte, die im Hintergrund geplant werden. Frag am besten einfach beim nächsten Mitarbeitergespräch gezielt nach. Versuche im ersten Schritt die alle Informationen zu besorgen, die dir fehlen. In den meisten Fällen denken Chefs gar nicht, dass entsprechende Zahlen, Informationen usw.  für die Belegschaft von Interesse sind.

10. Stärken werden nicht gefördert

Leider fokussieren sich viel zu viele Führungskräfte auf die Schwächen ihrer Mitarbeiter. Das kann sehr belastend und wenig sinnvoll sein, gerade weil alle aktuellen Studien zum Thema belegen, dass wir die Stärken in den Mittelpunkt stellen sollten. Hast du den Eindruck, dass dein Chef deine Stärken kennt und dass es ihn überhaupt interessiert? Werden Kleinigkeiten bemängelt? Wir haben hier einen Beitrag dazu verfasst, wie man das Thema Stärken stärken im Unternehmen angehen kann.

Wann sollte man einen Job kündigen?

Wir haben euch 10 Dinge aufgezeigt, die dafür sprechen einen Job an den Nagel zu hängen. Es ist essenziell sich zu fragen, ob es wirklich ein Problem im Job gibt oder ob man im Grunde auf hohem Niveau jammert. So eine Entscheidung lässt sich natürlich nicht einzig anhand dieser Kriterien treffen. Das Wichtigste an einem Job ist, dass es dir dabei gut geht. Sie sollte wohlüberlegt sein und auch nur dann gefällt werden, wenn man wirklich über einen längeren Zeitpunkt alles nötige versucht hat eine Lösung zu finden. Was sind No go’s für dich im Job?  Wann würdest du einen Job kündigen? Schreib es uns in die Kommentare!

Bild: Icons8 team/Unsplash

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