Anker
Alle Erfahrungen werden als Formen sinnesspezifischer Informationen repräsentiert. Das bedeutet, dass immer dann, wenn ein Teil einer Erfahrung reproduziert wird, auch ein anderer Teil der Erfahrung wieder präsent wird. Ankern ist die Konditionierung genau dieser Reiz-Reaktionen. Wir können Anker im Alltag nutzen, um gute Zustände zu kreieren. Generell kann in jedem Sinnessystem geankert werden. Zum Üben bietet sich das kinästhetische Ankern an, oft ist aber auch das auditive Ankern nützlich.
Anker: (engl. Anchor) Das Ankern ist ein Vorgang, bei dem ein äußerer oder innerer Reiz mit einem inneren Vorgang verbunden wird. Ein Anker ist eine interne oder externe Repräsentation (Gestalt sinnlicher Information), die eine andere Repräsentation, mehrere Repräsentationen oder eine Strategie auslöst. Wenn er nach dem Ankern später wieder auftritt, wird automatisch der damit verbundene Zustand ausgelöst. Anker können unbewusst entstehen oder auch bewusst gesetzt werden.
Im NLP basiert das Ankern auf der Annahme, dass jeder Teil einer Erfahrung, einen anderen Teil dieser Erfahrung induzieren kann. Das Ankern geht auf die Konditionierungsversuche von Iwan Pawlow zurück, aber weit über klassische Konditionierung hinaus. Anker können ganz unterschiedlich auftreten: Sie können z.B. Worte, Geräusche, Symbole oder Orte sein. Wird sind von natürlichen Ankern (internal und external) umgeben, die auf uns einwirken und wir können die Anker von Coachees dafür einsetzen, erfolgreicher mit ihnen zu arbeiten.
Anker können im Rahmen von NLP-Formaten beispielsweise dazu eingesetzt werden, ressourcenvolle Zustände herbeizuführen oder Probleme zu lösen. Sie können sich von Zeit zu Zeit abnutzen.
Dabei werden verschiedene Anker differenziert:
- Chaining Anchors (Anker verketten) – Mehrere Anker werden wiederholt in einer bestimmten Reihenfolge ausgelöst, bis beim Auslösen des ersten Ankers automatisch die gesamte Kette abläuft.
- Re-Anchoring (Umankern) – Ein bestehender Anker wird mit einer neuen Reaktion verbunden, die bisherige Reaktion wird dabei gelöscht (= ›Anker löschen‹).
- Sliding Anchors (Gleitende Anker) – Bei einem Anker wird der Reiz verstärkt, wodurch sich auch die Reaktion verstärkt.
- Stacking Anchors (Anker stapeln) – Mehrere (zusammenpassende) Reaktionen werden mit einem Reiz verbunden.
- Stealing Anchors (Anker stehlen) – Vorhandene Reiz-Reaktions-Kombinationen werden erkannt und die bestehenden Anker genutzt.
Anker werden eingesetzt, um:
- ressourcevolle Zustände gezielt herbeiführen
- Namen, Begriffe oder Situationen abrufbar zu machen
- leichter in der Phantasie an bestimmte Zeiten zu gehen
- zurück aus einer Trance in die Gegenwart zu kommen (Anker in der Gegenwart) oder
- komplette (NLP)-Formate über Anker auszulösen.