Im Laufe unseres Lebens begegnen wir ihm alle mal: dem Narzissten. Diese Menschen können sehr charmant sein und auf den ersten Blick sind sie nicht leicht zu erkennen. In den meisten Fällen merken wir erst, dass etwas mit einer Person nicht stimmt, wenn wir schon eine Beziehung zu ihr oder ihm aufgebaut haben. Aber kann die Beziehung zu einem Narzissten überhaupt gelingen?
Was ist ein Narzisst?
Ein Narzisst ist ein Mensch mit einem Selbstwertproblem. Er leidet im Grunde, weil er sich minderwertig fühlt. Diese Menschen sollten einem im Grunde Leid tun, wenn sie nicht so gefägefährlichen. Die einzige Möglichkeit sich gut und in Ordnung zu fühlen besteht für eine narzisstische Persönlichkeit darin, sich über andere zu stellen und diese kleinzumachen. Sie schöpfen Befriedigung daraus, sich größer zu fühlen als andere. Das ist daher so gefährlich, weil ihr gesamtes Verhalten ihrem Umfeld eine Menge Energie raubt.
In ihrer Gegenwart fühlt man sich oft klein und schlecht und nicht bestärkt. Sie benutzen andere meist skrupellos, um Befriedigung zu erhalten. Gibt man ihn diese nicht oder äußert man Kritik, kann man sich auf etwas gefasst machen. Sie werden laut, beleidigend, ungehalten und gefährlich. Es ist nicht einfach allgemeingültige Aussagen über Narzissten zu treffen, da jede Person anders ist. Die nachfolgenden Aussagen gelten für das Vollbild einer narzisstischen Person. Es gibt jedoch Abstufungen. So weisen manchen Menschen narzisstische Züge auf. Das macht sie jedoch nicht zu einer Person mit einer Störung.
Verhaltenstipps: Wie kann eine Beziehung gelingen?
Es ist eine Herausforderung mit diesem Typ Mensch eine Beziehung zu führen. Man sollte sich das lieber gut überlegen, ob man selbst die Kraft hat diesen anstrengenden Weg zu gehen. Wenn man sich dennoch dafür entscheidet, ist es wichtig die folgenden Aspekte zu beachten:
Kritik nur nach vorherigen Komplimenten oder Lob
Kritik ist für Narzissten das Schlimmste. Er kann sie nicht annehmen und es ist wahrscheinlich, dass er zum Gegenschlag ausholen wird. Mit Sicherheit hat er gleich eine handvoll Argumente parat, die deinen Kritikpunkt entkräften sollen. Oft sind diese auch völlig irrelevant, aus einem anderen Themenfeld oder gar aus der Luft gegriffen und erstunken und erlogen.
Viele Narzissten tendieren zum Kontrollverlust was mit Wutanfällen und Beleidigungen einhergehen kann. Wenn dies der Fall ist sollte man lieber so schnell es geht auf Abstand gehen und den Kontakt unterbinden. Narzissten können tatsächlich gefährlich werden. Insbesondere, wenn man sie verletzt hat. Das kann sich direkt oder verdeckt km Laufe der Zeit zeigen. Es gibt auch Menschen, die besonders bösartig im Hintergrund Intrigen schmieden. Kritik kann man nur in kleinen Happen servieren. Am besten sollte man sie loben und auch im Anschluss wieder hervorheben was sie alles gut gemacht haben.
Der Narzisst liebt Komplimente. Diese sollten wohl dosiert sein.
Bei den oben beschriebenen Eigenschaften ist es wenig überraschend, dass man bei Narzissten mit Komplimenten Punkten kann. Diese sollten jedoch wohl dosiert sein, da Narzissten zu Größenwahn und Selbstüberschätzung tendieren. Das will man nicht anheizen, aber man will ihn auch nicht frustrieren. Bei wenigen Komplimenten in regelmäßigen Abständen bleibt er tendenziell eher im Gleichgewicht.
Schlussendlich ist es so, dass man Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leiden nicht wirklich helfen kann. Die Einsicht, dass ihr Verhalten nicht in Ordnung ist, muss vom Narzissten selbst kommen. Wenn man sich in einer Beziehung zu einem Narzissten befindet, muss man die eigenen Grenzen wirklich glasklar machen, um nicht zu leiden. Leider ist es so, dass vielleicht 1 Prozent aller Narzissten geheilt werden können.
Disclaimer: Eine Diagnose kann nur ein Arzt stellen. Man sollte Menschen weder vorschnell beurteilen, noch in eine Schublade stecken. Die Ausprägung bestimmter narzisstischer Züge definiert noch keinen Narzissten im Sinne der WHO. Die Frage ist immer wie stark diese ausgeprägt sind. Schließlich sollten wir beurteilen, ob uns Menschen gut tun oder nicht und daraus Entscheidungen treffen.
Bild: Ashley Schulze/Unsplash